Prunksitzung 2013

HELAU zur Narrenschau – Willkommen beim RCV


Die RCV Prunksitzung - Ein glamouröser Abend

 

Bunte Scheinwerfer ziehen ihre Linien über den roten Teppich, Paparazzi umringen die Gäste und lichten sie ab. Drinnen riecht es nach Popcorn, das in rot-weiß gestreiften Tüten von hübschen Mädchen in Petticoats aus ihrem Bauchladen angeboten wird. Filmplakate an den Wänden erzählen verschiedene Geschichten, glitzernde Kaskaden schmücken die Decke im Saal, goldene Oscarfiguren am Eingang und auf der Bühne versprechen einen filmreifen Hollywood Abend. Durch sein Megafon gibt der Regisseur Anweisungen, sein Assistent folgt ihm und trägt die große schwarze Filmklappe mit der Aufschrift: „Helau zur Narrenschau – Hollywood beim RCV". Der Saal im KiR ist bis zum letzten Platz ausverkauft, und während der ein oder andere noch etwas isst oder trinkt, tönt es aus dem Megafon: „Und, Action!" Der Vorhang öffnet sich und auf der Leinwand erscheinen – ganz wie in den Hollywood-Produktionen – die Namen der Stars des Abends: alle Gruppen und Vortragenden sowie alle, die bei der Umsetzung geholfen haben. An diesen Filmvorspann schließt sich die musikalische Eröffnung des Programms durch den singenden RCV Sitzungspräsidenten Stefan Herrmann in Frack und mit Zylinder an. Nach seinem begeistert aufgenommenen Liedbeitrag zieht der Elferrat unter großem Helau in den Saal ein.



Die Peanuts haben unter der Leitung von Isabel Hawig und Daniela Rott eine flotte Choreographie zum Thema Mexiko einstudiert, die vom Publikum mit viel Applaus gewürdigt wurde. Im anschließenden Vortrag hatte Kai Baumgarten die Lacher auf seiner Seite. In dunkler Trainingshose und typisch gestreiften Adiletten mit dem Stubbi in der Hand verkündete er seinen Zuhörern aus der Bütt markante Weisheiten aus dem Leben. Einen ganz anderen Kleidungsstil durften die Gäste bewundern, als Isabel Pira als neues RCV Funkenmariechen in blau-weißer Gardeuniform aus luftiger Höhe mit Helau und Winken grüßt. Von Ihrem Vater Martin auf Händen getragen ging es über den roten Teppich quer durch den Saal bis hin zur hell erleuchteten Bühne. Isabel stellte mit Ihrem Solotanz Kondition und Können unter Beweis. Trainiert wird Sie von Katja Hawig.

Jetzt war die Zeit reif, dass Ihre Tollitäten Einzug halten konnten. Die Prinzessin Michaela I. mit Ihrem Prinz Bertil I. zusammen mit der Prinzessinnen-Zofe Heike, dem Zofer Klaus und Ihrem Prinzessinnenwagen sowie das Jugendprinzenpaar Laura I. und Tim I. wurden von einer Ehrenabordnung der Rheinböller Möhnen in rot-weiß-schwarzer Musketieruniform und den Tanzenden Funken auf die Bühne eskortiert. Jugendprinzessin Laura I. und Jugendprinz Tim I. sprachen als Erste zum närrischen Volk, Ihnen schlossen sich dann das große Prinzenpaar Michaela I. und Bertil I. an. Da der diesjährige Rheinböller Prinz nicht nur verantwortlich für das Bühnenbild und den RCV Punkwagen zeichnet, sondern auch Mitglied im Elferrat ist, konnte er so aus der Bütt seinem Volk noch manchen heiteren Schwank als „Berichterstatter aus dem Elferrat" vortragen.

Mit der Frage „Was sollen wir trinken?" heizten die Flashlights als Kosaken in rot-schwarz-goldenen Tanzkostümen dem Publikum ein. Die Tanzgruppe unter der Leitung von Pia Adams unterhielt das begeisterte KiR auf höchstem Niveau. Nach dem glamourösen Schlussbild verließen sie Schulter an Schulter tanzend durch das klatschende Publikum auf dem roten Teppich die Bühne. Größer konnte dann der Gegensatz nicht sein. Vom gleichen roten Teppich musste dann der prolige Typ in olivgrünen Gummistiefeln, fast gleichfarbiger - aber nicht minder attraktiver - Cordhose und Hosenträgern getragen werden. Ihm folgte seine schwangere Frau in einem braun-creme gestreiften Kleid, das ausreichend Platz für einen Blick auf die haarigen Beine und brauen Sandalen ließ. Sitzungspräsident Stefan Herrmann und Elferräter Lars Dreßler wurden in Ihren Rollen vom Publikum ins Herz geschlossen, das sich mit einem dreifach donnernden Helau laut bedankte.

Seriös und feierlich wurde es mit der Verleihung des Volksbank Ordens, ihn erhalten Persönlichkeiten, die sich um die Rheinböller Fastnacht verdient gemacht haben. In diesem Jahr verlieh die Volksbank Rheinböllen Ihren Orden durch Thomas Rychlewski an Nadine Breuer, die als aktive Tänzerin und Trainerin seit vielen Jahren einen wichtigen Anteil an der Jugendarbeit des RCVs hat und zur guten Unterhaltung auf der Tanzbühne beiträgt. Ebenfalls seit vielen Jahren auf der Bühne und für gute Unterhaltung bekannt sind Elke und Klaus Dreßler mit ihrem närrischen Jahresrückblick in Form der Rheinböller Bierzeitung. Hier erfährt der geneigte Zuhörer locker dargeboten so manche städtische Begebenheit, die ihn zum fröhlichen Schmunzeln oder nachdenklichem Kopfschütteln treibt. Ganz aktuell schloss sich dann der Büttenvortrag des „Windrädchens vom Hochsteinchen" an. Willi Bohn gewährte in seiner einzigartigen Weise den Rheinböllern und Ihren Gästen im KiR einen Einblick in das Seelenleben eines Windrads aus dem Soonwald und hielt der andauernden kontroversen Diskussion mit spitzer Zunge den Spiegel vor.



Rhythmisch auf den Punkt gebracht und eine Freude für die Augen boten die tanzenden Funkten in ihren blau-weißen Gardeuniformen. Unter der Leitung von Katja Hawig und Nadine Breuer tanzten Sie wie die Piraten aus „Fluch der Karibik" und baten den Seeräuber-Opa Fabian „Zeig mir mal die Reeperbahn!". Im anschließenden Bauchrednerbeitrag von Matthias Herrmann musste der RCV Prinz Bertil I. erfahren, dass wir alle immer mal wieder etwas fremd bestimmt sind. Da der Künstler seine Puppe vergessen hatte, bat er den Prinzen auf die Bühne, um ihm entsprechend auszuhelfen. Ein echter Prinz kann eben alles und überzeugt selbst als Bauchrednerpüppchen.

Was wären Hollywoodstreifen ohne Saloons, Cowboys und Indianer? Mit den Turnern des TUS Rheinböllen ging es ab in den wilden Westen. Akrobatische Meisterleistungen zwischen tanzenden Cowgirls und Indianern wurden rasant dargeboten. Das Publikum staunte mit offenen Augen und belohnte die erstklassigen Turner mit reichlich Beifall. Der TUS verabschiedete sich mit den Blues Brothers und tieffliegenden Highlights quer durch den Saal.

Der diesjährige Pegasusorden der Rheinzeitung ging an Karin und Norbert Rott, die durch Ihre langjährige Vereinszugehörigkeit und ihre unermüdlichen Einsätze rund um die RCV Veranstaltungen eine wichtige Stütze des Vereins sind und die maßgeblichen Anteil am Gelingen der Veranstaltungen haben. Umrahmt von den tanzenden Funken überreichte Elferratssprecher Kai Baumgarten den Orden an Karin und Norbert Rott.

Die Tänzerinnen der „Blue Generation" unter der Leitung der mittanzenden Sonja Hammel wandelten sich von den unscheinbar aschenputtel-grauen Kuttenträgerinnen zu glitzernd strahlende blau-weißen Prinzessinnen, nachdem sie durch den von der Fee verzauberten Kürbis entschwunden sind. Klassischer und oft verfilmter Märchenstoff phantasievoll und unterhaltend tänzerisch dargeboten, das Publikum honorierte diesen Auftritt mit reichlich Applaus. Vom Kürbis bis zur Kartoffel ist es nicht weit: Stefan Herrmann ließ den Saal mit seinem „Grumbeerensalat" Song zur Höchstform auflaufen. Alle schmetterten den Refrain mit dem lustigen Landwirt im karierten Hemd, Arbeitsjacke und Strohhut mit.



Ein weiteres Musical- und Filmhighlight setzten die „Devils" in Ihrem Auftritt um. In der Zeit ging es zurück in den Sommer 1959 als Danny von den T-Birds auf Sandy von den Pink Ladies traf: Die Tanzgruppe von Nina Bast rockte zur Freude der Zuschauer mit Lederjacken und Petticoats zu fetzigen Songs aus „Grease" über die Bühne. In eine ganz andere Dimension der Ästhetik ging es mit den Guldenbachelfen, dem RCV Männerballett. Sie marschierten im himmelblauen Boxermatel mit tief ins Gesicht gezogener Kapuze in den Festsaal ein. Auf der Bühne entblätterten sie sich zur hellen Freude der Fastnachter und zeigten sich gymnastisch-tänzerisch in Ihrem grellen Aerobic-Outfits. Die fröhliche Sporttruppe von Philipp Hower ließ wieder einmal an diesem Abend die gute Laune überspringen. Ebenso lustig ging es mit den Möhnen weiter durch Hollywood: Die unterhaltsamen Reise startete zwischen den grünen Kakteen in Mexiko, führte zu Elvis mit seinem Jailhouse Rock und zu Marilyn Monroe deren Rock liebevoll mit einem zeitgenössischem amerikanischen Staubsauger zum Wehen gebracht wurde. Mit bunten Schirmen sangen die Weather Girls „It's raining man" und schließlich endete die Reise bei der bekanntesten rosa Zeichentrickfigur. Pink Panther fragte „Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich schon so spät?" Es war um Mitternacht, als der Elferrat, nach dem umjubelten Auftritt der Möhnen, im großen Finale das Programm der diesjährigen Prunksitzung mit „so ein Tag so wunderschön wie heute" schloss.